Kleines Tal – große Natur Ein Paradies, das berührt

Ob beim Wandern im Sommer oder Freeriden im Winter – das Kleinwalsertal begeistert mit seiner einzigartigen Natur. Mystische Hochmoore, unberührte Naturschutzgebiete und eine faszinierende Artenvielfalt machen diesen Ort besonders – und schützenswert.

Damit das so bleibt, gibt es die Initiative "Natur bewusst erleben". Schon kleine Gesten helfen, die Schönheit des Tals für kommende Generationen zu bewahren.

Lebensraum bewahren Hintergründe zur Initiative

Natur bewusst erleben ist eine Initiative im Kleinwalsertal mit dem Ziel, dem Wert der Natur für den Menschen mehr Gewicht und Gehör zu schenken. Dazu setzt sie auf zwei Schwerpunkte: die Lenkung Erholungssuchender und Freizeitsportler sowie die Sensibilisierung und Wissensvermittlung.
Denn die Natur ist so viel mehr als die Kulisse für unvergessliche Bergerlebnisse. Sie ist Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Sie stellt Trinkwasser bereit und versorgt uns mit hochwertigen Lebensmitteln. Nicht nur liefert sie wertvolle Rohstoffe wie Holz, sondern sie schützt auch vor Lawinen und Muren und reguliert das Klima.

Bei Fragen und Anregungen zu Natur bewusst erleben wende Dich an: nbe@kleinwalsertal.com

Mehr Informationen zu den Hintergründen der Initiative findest Du auf der Seite der Gemeinde Mittelberg.

Jeder kann mithelfen! so kannst Du einen Beitrag leisten

Eines steht fest, gemeinsam können wir mehr erreichen. Mit etwas Rücksicht und ein paar Tipps hinterlässt Deine nächste Auszeit beim Wandern oder Biken, beim Ski- oder Schneeschuhtouren gehen kleinere Spuren.

  • Respektvoll in der Natur: Bleibe auf markierten Wegen und Routen, vermeide Dämmerungs- und Nachtzeiten, nimm Deinen Müll mit, informiere Dich über Tipps auf der Naturtoilette und was für Deinen vierbeinigen Freund gilt.
  • Bewusst miteinander: Nimm Rücksicht auf Mitmenschen, schätze das Zusammenspiel aus Kultur- und Naturlandschaft.
  • Weitsichtig erleben: Plane Deine Touren sorgfältig  und gewissenhaft.
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Die Zeitumstellung führt zu mehr wildunfällen

Am 30.03.2025 wurden die Uhren wieder eine Stunde vorgestellt. Wir Menschen kommen seitdem morgens vielleicht ein bisschen schwerer aus dem Bett, da sich unser Rhythmus erst wieder an die Sommerzeit gewöhnen muss. Für Wildtiere kann die Zeitumstellung sogar gefährlich werden. Der Tagesablauf der Wildtiere richtet sich nach den Lichtverhältnissen. Sie wissen, wann es Zeit ist, aktiv zu werden, etwa zur Nahrungssuche oder Fortpflanzung, und haben eine gut funktionierende innere Uhr. Diese innere Uhr kennt allerdings keine Zeitumstellung.

Deshalb werden die Tiere nach der Zeitumstellung vom veränderten Verhalten der Menschen überrascht. Während sie morgens in der Winterzeit ungestört Straßen überqueren konnten, nimmt der Verkehr in der Sommerzeit wieder zu. Gerade im Frühling, wenn die Tiere vom Winter- in den Sommereinstand wechseln, müssen sie öfter Straßen überqueren. In Kombination mit dem unerwarteten Verkehr zwischen sechs und sieben Uhr kommt es deshalb nach der Zeitumstellung vermehrt zu Wildunfällen. Um Wildunfälle zu vermeiden, sollten Autofahrer*innen besonders in den frühen Morgenstunden vorausschauend und aufmerksam fahren.

Im Frühling paaren sich die Eulen im Kleinwalsertal

Im Kleinwalsertal gibt es verschiedene Eulenarten. Der Uhu ist die größte heimische Eulenart mit leuchtenden orangen Augen. Der Sperlingskauz hingegen ist der kleinste seiner Art und zeichnet sich durch seine gelben Augen aus. Der Waldkauz unterscheidet sich durch seine großen schwarzen Augen von seinen Artgenossen. Die Waldohreule ist eine verkleinerte Ausgabe des Uhus und der Raufußkauz ist bekannt für seinen weißlichen, schwarz umrandeten Gesichtsschleier mit gelben Augen.

Während sich die einzelnen Arten in ihrem Aussehen unterscheiden, haben sie eines gemeinsam: Im Frühling beginnt deren Paarungszeit und die männlichen Tiere rufen zur sogenannten Balz, um ein Weibchen zu finden. Der Uhu und der Waldkauz rufen dann die geläufigen Eulentöne: "Hu-hu-huuuu". Der Sperlingskauz hingegen ist bekannt für seine charakteristischen hohen Pfeiftöne. Die Waldohreule ist mit ihrem monoton vorgetragenen, dumpfen "huh" nicht sehr weit zu hören. Der Raufußkauz macht sich durch seine langen, hohl-klingenden "pu pu pu pu"-Rufreihen bemerkbar.

Wenn sich ein Paar gefunden hat, sucht es einen sicheren Platz für das Nest. Je nach Art brüten Eulen in Baumhöhlen oder auch in Felswänden. Nach ein paar Wochen schlüpfen die Jungen, die anfangs ein weißes Flaum-Federkleid haben. Wenn Du abends oder in der Dämmerung draußen bist, kannst Du mit etwas Glück eine Eule hören. Erkennst Du anhand der Rufe, um welche Eulenart es sich handelt?

Das Mauswiesel ist das kleinste Raubtier

Der Frühling ist da, die Tage werden wieder länger, die Temperaturen steigen und die Natur passt sich an. Während manche Tiere aus dem Winterschlaf erwachen, verabschieden sich andere von ihrem weißen Winterkleid und färben ihr Fell wieder dunkel. So auch das Mauswiesel, auch kleines Wiesel genannt, das wie sein Verwandter, das große Wiesel, zur Familie der Marderartigen gehört.

Eine Besonderheit des Mauswiesels: Während Tiere in höheren Lagen im Winter ein weißes Fell tragen, behalten die Tiere in tieferen Lagen das ganze Jahr über ihr braunes Fell mit weißer Unterseite, das durch eine gezackte Linie getrennt ist. Eine weitere spannende Eigenschaft: Das Mauswiesel ist das kleinste Raubsäugetier in unseren Breitengraden. Trotz seiner geringen Größe ist es ein geschickter Fleischfresser, der sich vor allem von den als Schädlingen angesehenen Wühlmäusen und anderen Kleinsäugern ernährt. Mit einer Größe zwischen 11 und 26 Zentimetern bevorzugt das Mauswiesel trockene Wiesen, Felder und lichte Wälder als Lebensraum. Es ist sowohl tag- als auch nachtaktiv und kann bis zu fünf Jahre alt werden – in freier Wildbahn allerdings oft deutlich weniger.

Wer genau hinschaut, kann mit etwas Glück im Frühling ein Mauswiesel bei der Jagd beobachten – flink, wendig und immer auf der Suche nach seiner nächsten Mahlzeit. Und wer der Art ein bisschen helfen will, kann in seinem Garten oder Grundstück Versteckmöglichkeiten in Form von Steinhaufen, Laubhaufen und Hecken errichten.

Warum gibt es Wald-Wild-Schongebiete?

Kälte und Nahrungsknappheit - der Winter stellt für die tierischen Waldbewohner Jahr für Jahr eine Herausforderung dar. Um bei diesen widrigen Bedingungen überlegen zu können, passen Tiere, wie das Rotwild ihren Stoffwechsel und ihre Aktivitätsphasen dem Winter an und ziehen sich zurück. Das Energielevel der Tiere ist im Winter sehr niedrig, weshalb sie in dieser Zeit sehr sensibel auf Störungen reagieren. Um den Tieren einen Rückzugsraum zu gewährleisten und sie vor Störfaktoren zu schützen, wurden sogenannte Wald-Wild-Schongebiete von Expert*innen aus Sport, Tourismus, Forst und Jagd entwickelt. Im Gegensatz zu amtlichen Wildschutzgebieten handelt es sich dabei um eine freiwillige Maßnahme bzw. eine empfohlene Verhaltensregel.

Unabhängig von der Schneelage haben Wildtiere im Winter grundsätzlich mit Nahrungsmangel zu kämpfen. Werden sie an ihrem Rückzugsort oder in ihrer Ruhezeit aufgeschreckt, z.B. von Wintersportler*innen, kann das viel Energie kosten und lebensbedrohliche Folgen haben. Deshalb ist es in dieser Zeit besonders wichtig, die Schongebiete und die Ruhezeiten der Wildtiere zu respektieren. Seit diesem Winter wurde für die Wald-Wild-Schongebiete der Geltungszeitraum vom 15. Dezember bis 30. April festgelegt. Auf den Übersichtstafeln von "Natur bewusst erleben" sind sowohl Wildschutzgebiete als auch Wald-Wild-Schongebiete gekennzeichnet. Dort kann man sich über die richtige Routenwahl informieren.

Lawinenschutz als Naturdenkmal

Wusstet ihr, dass Lawinenschutz nicht nur Leben rettet, sondern auch ein Stück Geschichte erzählt? Da der natürliche Lawinenschutz durch Wälder in vielen Regionen, wie auch dem Kleinwalsertal, nicht ausreicht, wurden schon im 19. Jahrhundert entsprechende Schutzbauten errichtet. Während uns vor allem die Stahlschneebrücken aus den Skigebieten bekannt sind, wurden früher Mauer- und Erdterassen sowie Gabionen, mit Steinen gefüllte Drahtseilkörbe, gebaut. Mauern und Gabionen haben eine stützende Funktion und halten so den Schnee zurück bzw. können sie den Druck von großen Schneemassen abpuffern. Erdterassen können Gleitschneelawinen reduzieren.

Diese drei Arten von Lawinenverbauungen wurden beispielsweise auch am Walmendingerhorn angewendet, um den Lebensraum der Bewohner im Kleinwalsertal zu schützen. Dort prägen sie auch heute noch die Landschaft und können als Relikte aus der damaligen Zeit als sogenannte technische Kulturdenkmäler gesehen werden.

Aber was ist ein Kulturdenkmal? Ein Kulturdenkmal kommt nur in gewissen Regionen vor und stellt eine Besonderheit da. Darüber hinaus zeigt es, wie die Menschen damals gelebt und gewirtschaftet haben. Deshalb sind sie von kultureller Bedeutung. Die alten Lawinenverbauungen am Walmendingerhorn zeigen, wie unsere Vorfahren ihren Lebensraum geschützt haben, aber auch wie sie ihre Felder und Weideflächen gepflegt haben. Sie prägen unsere Landschaft und Kultur und sind nicht mehr wegzudenken. Lawinen waren schon immer eine große Gefahr für unseren Lebensraum. Deshalb dienen die Bauwerke von früher nicht nur dem Schutz, sondern sind auch wichtige Elemente unserer Kultur.

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